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Hier finden Sie die Dokumentation der 10. Baustelle Inklusion vom 18. Juni 2021: Aktivwerden gegen Diskriminierung – für eine demokratische Kultur in Kita und Schule!

Demokratie ist nie vollendet. Barrieren, die Menschen an gesellschaftlicher Teilhabe und Mitbestimmung hindern, geben Hinweise auf Demokratiedefizite. Zu diesen gehört auch Diskriminierung, die Benachteiligung mit Verweis auf ein Gruppenmerkmal. Teilhabebarrieren und Diskriminierung sind mit Demokratie nicht zu vereinbaren. Sie fordern dazu auf, sich aktiv für Demokratisierung und gegen Ausgrenzung einzusetzen. Doch wie kann dies gelingen?

Es ist kein leichtes Unterfangen. Wenn diskriminierende Strukturen thematisiert werden, führt dies oft zu unbequemen Auseinandersetzungen. Oder der Hinweis auf Diskriminierung wird nicht für wichtig empfunden und relativiert. Anderes sei wichtiger, so heißt es – das erleben wir soeben in der Covid19-Pandemie. Menschen, die sich gegen Diskriminierung einsetzen, wird häufig entgegnet: „übertreib mal nicht!“, „sei nicht so empfindlich“ oder „war doch nicht so gemeint“. Gleichzeitig werden Zivilcourage und zivilgesellschaftliches Engagement in der Öffentlichkeit großgeschrieben. Und trotz der beschriebenen Hürden gibt es viele Einzelpersonen sowie Initiativen, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen.

Auf dieser 10. Baustelle Inklusion wollen wir der Frage nachgehen: Was braucht es, um sich gegen Diskriminierung und Ausgrenzung zu wehren? Diese Frage betrifft Erwachsene und Kinder. Unsere Arbeit bezieht sich auf die Bereiche Kita und Schule.

Wir vertiefen damit das Ziel 4 im Ansatz der Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung©, bei dem es darum geht, sich Vorurteilen und Diskriminierung aktiv zu widersetzen. Das Aktivwerden gegen Ungerechtigkeit und Diskriminierung wird nicht nur als Angelegenheit von Einzelnen verstanden, sondern als Teil der institutionellen Kultur, zu der alle beitragen.

Eine demokratische Kultur in Kitas und Schulen erfordert neben der Wertschätzung von Verschiedenheit eine entschiedene Absage an Diskriminierung und Ausgrenzung. Sie zu etablieren ist eine Daueraufgabe, denn immer wieder beschneiden Ausschlüsse und Abwertungen die Rechte von Kindern und Erwachsenen. Es braucht immer wieder Begriffsklärungen und Analysen, um Vorurteile und Diskriminierung zu erkennen – in der Ausstattung, in den Routinen, in den Beteiligungs- und Verteilungsprozeduren, in den Regeln der Einrichtung. Und es braucht Handlungsstrategien, um sich in konkreten Situationen gegen diskriminierende Äußerungen und Handlungen zu positionieren.

Die Baustelle gibt Gelegenheit zum fachlichen Austausch über Erfahrungen beim Etablieren einer demokratischen Kultur in Kitas und Schulen und zum Erproben und Kennenlernen von Handlungsstrategien gegen Diskriminierung und Herabwürdigung.

Veranstalter*in:
Fachstelle Kinderwelten für Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung,
Institut für den Situationsansatz (ISTA) | Internationale Akademie Berlin gGmbH (INA)
Diese Tagung ist Teil des Kompetenznetzwerk Demokratiebildung im Kindesalter, welches ISTA/Fachstelle Kinderwelten gemeinsam mit dem Deutschen Kinderhilfswerk e. V. bildet.